Heute geht es viel um Religionen und Religionskritik, Kritik an den Linken, die mit der AfD zusammenarbeitende Cottbusser SPD, Klassenkampf von oben und von unten und auch ein paar technische Links.
Eigentlich sollte die Kritik an der Religion den Linken ureigen sein, aber während nun die Kritik am Christentum schon fast eine altetablierte Tradition linker Kräfte ist, tun sie sich mit der Kritik am Islam umso schwerer. Vielen, die sich kritisch mit dem Islam auseinandersetzen, schlägt sogar bisweilen starke Ablehnung entgegen, vorwiegend aus den Kreisen besonders progressiver egalitärer Linker der sich als Linke tarnenden, verkappten Kleinbürger: Warum die Identitätspolitik der Linken die Kritik am Islam behindert.
Dazu paßt: Sarah Wagenknecht ist laut Umfrage die beliebteste Politikerin der Republik – Ohrfeige für Journalisten und Teile der Linken. Denn, so Wagenknecht: »Linkssein heißt, soziale Mißstände zu bekämpfen, und nicht etwa, einen bestimmten Lifestyle zu pflegen, der womöglich sogar noch ziemlich elitär ist.«
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, die gerne mit wenig geistreichen, dafür umso polarisierenderen Aussagen Schlagzeilen produziert, hat zwei Lieblingsmänner in ihrer Welt ausgemacht: Kardinal Müller und Donald Trump. Zusammengenommen sind sie ein Trio Infernale des christlichen Fundamentalismus.
Doch Vorsicht bei Trump, denn einfach ist nicht dumm. Dazu Burks: »Kapiert das endlich! Seid clever! Aber das seid ihr nicht. Ihr linken gendersprechenden Politiker*_/innen seid verkappte Kleinbürger, die stolz darauf sind, moralisch höher zu stehen als die kleinen Leute, weil ihr »richtig« schreibt und redet. Nur will euch keiner zuhören. Wenn die »Linke« bei fünf Prozent angelangt ist, sprechen wir uns wieder.« (Siehe dazu oben den Beitrag zu Sarah Wagenknecht.)
Die Kinderfickersekte braucht unaufgeklärte Kinder für ihren Mißbrauch, darum bezeichnet der katholische Bischof Joseph Edward Strickland Aufklärungsunterricht als »Kindesmißbrauch«. Perfider geht es wohl kaum noch.
Neue Details zu Mißbrauchsfällen im Bistum Würzburg: Die Diözese Würzburg stellt heute weitere Untersuchungsergebnisse zu sexuellem Mißbrauch durch Geistliche vor. Akten der Kilianeen – also Knabeninternate, in Würzburg, Miltenberg und Bad Königshofen – wurden durch eine Anwaltskanzlei aufgearbeitet.
Mißbrauch auch im Bistum Münster: Katholiken in Emsdetten fordern Rücktritt von Bischöfen, doch die haben fettes Sitzfleisch: Am vergangenen Mittwoch haben in Emsdetten Mißbrauchsopfer den Rücktritt von Felix Genn gefordert. Jetzt reagiert Münsters Bischof auf die anhaltende Kritik an seinem Umgang mit dem Thema Mißbrauch durch Geistliche in einem offenen Brief. War ja alles nur ein Mißverständnis.
In nicht weniger als 69 Staaten, darunter auch Deutschland, ist Gotteslästerung strafbar, nicht weniger als zwölf Länder halten bis heute an der Todesstrafe für Blasphemie fest.
Ehemalige IS-Mitglieder tauschten ihre »Uniformen« gegen Uniformen der von der Türkei ausgebildeten, finanzierten und mit ihr assoziierten Milizenallianz Syrische Nationale Armee (SNA) ein. Ihre Methoden des Terrors änderten sie nicht, nur daß sie nun bei ihren Angriffen Feuerschutz von Panzern aus deutscher Herstellung bekommen: IS in neuen Uniformen.
Jens Berger entlarvt in den Nachdenkseiten Adrian Zenz, einen von den deutschen Qualitätsmedien zum »China-Experten« hochgejubelten kalten Krieger und Evangelikalen, als ziemlich dubiosen Windbeutel.
Politiker, meidet Sachsen: Bürgermeisterin von Arnsdorf gibt nach rechtsradikaler Hetze auf.
Die Worte höre ich wohl, allein mir fehlt der Glaube: CDU will Open Source als Standard in der Verwaltung.
Wenn sich Rot und Braun mischen, wird daraus Kackbraun: Cottbuser SPD sucht im Braunkohle-Streit Allianz auch mit der AfD. Jetzt ist aber Ende Gelände!
Klassenkampf von oben: Vermieter wollen gegen Mietendeckel demonstrieren.
Was wir ändern müssen: Albrecht Müller empfiehlt die Revision der vielen in den letzten 30-40 Jahren vollzogenen Privatisierungen öffentlicher Unternehmen und öffentlicher Leistungen. Da gibt es viel zu tun, die Liste ist lang.
Auch die Berliner Linke empfiehlt, die Berliner S-Bahn zu rekommunalisieren, statt – wie die Grünen – durch weitere Privatisierungen das Chaos noch zu vergrößern. Dieses Wochenende mit all seinen Ausfällen auf fast sämtlichen Linien zeigt, wie wichtig der Vorstoß der Linken ist. (Nachdem ich oben auf die Linke herumgehackt habe, wollte ich auch mal schreiben, das nicht alles an ihr schlecht ist. 🤓)
Das hätte ich jetzt wirklich nicht gedacht: Berliner Opposition zweifelt an BER-Eröffnungstermin. Wo doch alle schon den Sekt kaltgestellt haben …
Der Milliardär Michael Bloomberg (geschätztes Vermögen 50 Milliarden US-Dollar) geriert sich als Linker und will für die Demokraten das US-Päsidentschaftsrennen gewinnen. Bernie Sanders ist angewidert. Hoffentlich nicht nur er.
Jetzt noch zwei technische Links: Der auf Rechner mit vorinstallierten Linux-Systemen spezialisierte Hersteller System 76 will künftig auch eigene Laptops bauen und Sourcetrail, der plattformübergreifende Source Explorer für C,C++, Java und Python wird Open Source (GPL). Den Quellcode gibt es auf GitHub.
War sonst noch was? Ach ja, Wiebke Jann gibt 11 Tips, was man bei schlechtem Wetter in Neukölln unternehmen kann. Die meisten sind bestenfalls für Hipster interessant, die wenigen anderen kannte ich schon. Und im Fernsehen wurde heute über die Geldwäsche der Clans berichtet. Für Neuköllner auch ein interessantes Thema. [Photo (cc): Gabriele Kantel]
Über …
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