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Lieder der Arbeiterklasse: I don’t Want Your Millions Mister

Das legendäre American Folklife Center der Library of Congress animierte Musiker, Material aus seinem riesigen Archiv ethnographischer Aufnahmen traditioneller Volksmusik zu interpretieren. Dieses Video zeigt den Singer-Songwriter Si Kahn, der »I don’t Want Your Millions Mister« vortrug, nach Alan Lomax 1937er Feldaufnahme in West Liberty, Kentucky.

Das Lied entstand während des Bergarbeiterstreiks 1932 in Harlan County, Kentucky. Die Melodie stammt von einem alten Liebeslied. Der Verfasser Jim Garland war ein Bergarbeiter, der selber wegen seiner Gewerkschaftstätigkeit von den Grubenbesitzern ausgesperrt wurde.

Si Kahn trägt die Textfassung vor, die die Almanac Singers 1941 erstmalig auf Vinyl veröffentlicht hatten. Dort – wie auch in der von Alan Lomax aufgezeichneten Fassung – ist eine Strophe eingeschmuggelt worden, die zur Gründung einer Partei der Farmarbeiter aufruft. Auch wenn der Song ursprünglich ein Song der streikenden Bergarbeiter war, halte ich dies für eine legitime Ergänzung.

Hier der Text der von Alan Lomax aufgezeichneten Version:

Refrain:
I don’t want your millions, Mister,
I don’t want your diamond ring.
All I want is the right to live, Mister,
Give me back my job again.

Strophen:
I don’t want your Rolls-Royce, Mister,
I don’t want your pleasure yacht.
All I want’s just food for my babies,
Give to me my old job back.

We worked to build this country, Mister,
While you enjoyed a life of ease.
You’ve stolen all that we built, Mister,
Now our children starve and freeze.

Think me dumb if you wish, Mister,
Call me green, or blue, or red.
This one thing I sure know, Mister,
My hungry babies must be fed.

Take the two old parties, Mister,
No difference in them I can see.
But with a Farmer-Labor Party
We could set the people free.

Von der ursprünglichen Bergarbeiterversion gibt es eine singbare deutsche Übersetzung von Frederik Hetmann:

Will nicht deine Millionen Mister;
Will nicht deinen fetten Ring,
Will nur wieder Arbeit Mister,
So, wie eh’ der Streik anfing.

Ich will keinen Rolls-Royce, Mister,
Ich brauch’ keine Luxusjacht.
Ich brauch’ Essen für die Kinder,
Daran habt ihr nicht gedacht.

Nennt das ruhig Dummheit, Mister,
Nennt mich rot und nennt mich blau.
Eines zählt nur für mich Mister,
Hunger schreien Kind und Frau.

Quelle: Frederik Hetmann: Amerika singt (EVA und Büchergilde Gutenberg), Frankfurt am Main 1966, Seite 93.


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