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Retrocomputing vom Feinsten: Tiny BASIC und Pico-8

Wer an Retrocomputing interessiert ist, den möchte ich auf zwei Tools hinweisen, die der Sonnabend in meine Zeitleiste spülte. Da gibt es zum ersten Tiny BASIC, einen uralten Interpreter, den jemand für die Browser-Emulation eines 8-Bit-Prozessors portiert hat. Und dann wurde ich auf Pico-8 aufmerksam (kommerziell), eine frei erfundene Spiele-Konsole, deren Beschränkungen an reale (Retro-) Konsolen erinnert. Doch wie immer der Reihe nach:

Tiny BASIC im Browser

ASM-80 ist eine Online-IDE für Assembler-Programmierer alter 8-Bit-Prozessoren zur Verfügung. Als Architektur lässt sich ein 8080/8085, 6502, 6800, 6809 oder der Z80 auswählen. Wie Tante Heise berichtet laufen Übersetzer und Code Editor direkt im Browser. Der Entwickler Martin Malý stellte die IDE als Open Source auf GitHub zur Verfügung.

Auf dieser Basis hat Martin Malý dann auch Li Chen Wangs Palo Alto Tiny BASIC für den ASM80 implementiert, dessen Wurzeln bis in das Jahr 1976 zurückreichen. Wenn das nicht retro ist, denn alte Betriebssysteme nutzen ist wie Oldtimer fahren.

Pico-8, denn in der Beschränkung liegt die Kraft

Pico-8 ist eine virtuelle Maschine, die von Lexaloffle Games entwickelt wurde. Diese emuliert eine frei erfundene »Fantasy Console«, welche es nie gegeben hat. Die Programmierung erfolgt in der Programmiersprache Lua. Mit Hilfe einer integrierten Entwicklungsumgebung können neben dem Programmcode auch Sprites, Maps, Geräusche und Hintergrundmusik erstellt werden. Spiele können entweder als HTML5-Webspiel exportiert oder auf der Webseite von Lexaloffle veröffentlicht werden.

Das Interface von Programmen und Spielen ist auf eine Auflösung von 128×128 Pixel limitiert, die Palette hat »nur« 16 vordefinierte Farben.

Die Pico-8-IDE gibt es für Mac, Linux, Windows und den Raspberry Pi. Leider ist sie proprietär und kostet etwa 15 US-Dollar. Trotz des netten Retro-Ansatzes werde ich daher wohl nichts mit ihr anfangen (wenn schon Beschränkung, dann Bitsy oder PuzzleScript, diese Werkzeuge sind wenigstens frei). Aber vielleicht ist das Teil für einen oder einer von Euch da draußen interessant. Für den oder die habe ich ein ganz besonderes Schmankerl: Der im letzten Beitrag erwähnte Ric Cross hat eine noch gigantischere Playlist (38 Videos) zu Pico-8 veröffentlicht: »Developing an Open-World Adventure Game in Pico-8«. Ich habe mal kurz reingeschnuppert, sie macht Lust darauf, sich doch mit Pico-8 zu beschäftigen … Nein! Ich will mich nicht verzetteln!

Den Quellcode gibt es natürlich auf GitHub.


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Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter Rentner, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

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