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Typewriter-Test, zweiter Anlauf: Na bitte, geht doch!

Vor einigen Tagen hatte ich (unter anderem) den Markdown-Editor Typewriter getestet und ihn dabei ziemlich verrissen. Heute hatte sich Marco Albera, der Programmierer der Software, bei mir per Email gemeldet und geschrieben, daß er eine korrigierte Version 1.0.5 veröffentlicht habe und um einen erneuten Test gebeten. Dem bin ich natürlich gerne nachgekommen.

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Und was soll ich sagen? Nachdem ich die neuen Einstellungen in den Preferences wie im Screenshot vorgenommen hatte, lief eigentlich alles so, wie ich es mir im ersten Test gewünscht hätte. Wie man sieht, habe ich alles (inklusive Mermaid, dazu weiter unten mehr) eingeschaltet bis auf smart quotes, denn ich halte smart quotes für eine typographische Sünde. 🤓 Wie man aus dem Screenshot, aus dem ich den obigen Banner gebastelt habe und aus dem Screenshot unten ersehen kann, lief nun alles wie geschmiert: Inline-Formeln werden dargestellt und die Unart, Quellcode mit smart quotes zu »verzieren«, hat die Software ebenfalls eingestellt. Bei den freigestellten mathematischen Formeln hätte ich mir etwas mehr Zeilenabstand zwischen den einzelnen Zeilen gewünscht, denn speziell im kombinierten Mode – also Quelltext und Ausgabe nebeneinander – sehen sie zumindest auf meinem kleinen Laptop-Monitor manchmal doch etwas gequetscht aus.

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Als neues Feature hatte Marco Albera die Einbindung von Mermaid versprochen, der markdownähnlchen Sprache für Diagramme. Wie man am obigen Screenshot erkennen kann, funktionierte das tadellos. Also alles in Butter? Nein, zwei kleine Dinge gibt es noch zu bemängeln:

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Oben seht Ihr im Screenshot, wie mein bisheriger, kleiner Markdown-Editor MacDown das Einbinden lokaler Bilder behandelt: Einfach den relativen Pfad zur Bilddatei eingeben und fertig ist. Das kann Typewriter leider nicht. Hier besteht die Software auf eine URL zu einem Server, im obigen Testfall sah das dann so aus:

![Der Spitz und ich](http://localhost:8888/test/images/me2021-s.jpg)

Das ist dann ärgerlich, wenn man einen Text mit (vielen) Bildern weitergeben will, zum Beispiel um ihn Korrektur lesen zu lassen. Hier wäre ein relativer Pfad im Verzeichnisbaum eine große Erleichterung.

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Dann versprach Typewriter, daß die Software nach LaTeX exportieren könne. Im ersten Anlauf klappte das überhaupt nicht, denn File -> Export as … -> LaTeX oder ⌥⇧⌘E exportierten stur weiter nach HTML. Erst als ich in der Werkzeugleiste den Button Share entdeckte, konnte ich über diesen Button nach LaTeX exportieren. Das ist insbesondere deshalb ärgerlich, weil die Print- und Share-Knöpchen nur im View-Mode in der Werkzeugleiste zu sehen sind (siehe Screenshot oben), im Editor-Mode oder im Mode, der beide Panels anzeigt, dagegen nicht.

Der Export nach LaTeX funktioniert übrigens pur, das heißt ohne Präambel. Für Beginner mag das ungewöhnlich sein, erfahrene LaTeX-User werden das aber zu schätzen wissen. Denn wenn man einmal ein LaTeX-Template mit Präambel erstellt hat, dann kopiert man den exportierten Text nach einer eventuellen Korrektur einfach zwischen \begin{document} und \end{document} hinein. Stellt der Markdown-Editor dagegen seine eigene Präambel bereit, dann muß man nach jedem Export wieder seine eigenen Änderungen in der Präambel einspielen. Das kann – insbesondere in der Korrekturphase eines Werke – ganz schön nervig sein.

Fazit: Alles in allem ist mit der neuen Version dem Autor ein rundum zufriedenstellendes Stück Software gelungen. Er sollte den Bug mit dem LaTeX-Export noch fixen, denn der ist ein Alleinstellungsmerkmal bei den leichtgewichtigen Markdown-Editoren und hebt ihn von der Konkurenz ab. Und es kann eigentlich nicht so schwer sein, relative Pfade zu den Bilddateien zu implementieren. Aber schon in der jetzigen Version ist Typewriter ein ernstzunehmender Konkurrent zu MacDown, meinem bisherigen Leib- und Magen-Markdown-Editor für schnelle kleine Notizen.


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Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter Rentner, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

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