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Gewogen und für schwach befunden: Ein erster Test von Bangle.io

Gestern hatte ich endlich mein Vorhaben aus dem Dezember wahrgemacht und Bangle.io auf seine Brauchbarkeit getestet. Bangle.io ist ein freier (APGL 3.0, Quellcode auf GitHub) Markdown-Editor, der mit dem Anspruch daherkommt, eine vollwertige Note-Taking-App zu sein (wie Zettlr oder Obsidian). Alleinstellungsmerkmal ist, daß Bangle.io zwar online bearbeitet werden kann, die Dateien jedoch im lokalen Verzeichnis auf dem Rechner des Nutzers gespeichert werden. Es gibt aber auch eine Desktop-App, die mit der Online-Version durch diese Konstruktion (beide greifen auf die gleichen Dateien auf dem Rechner des Nutzers zu) immer im Sync ist.

Die Desktop-App herunterzuladen habe ich allerdings erst nach dem Besuch dieser How-To-Seite geschafft. Die Applikation wurde bei meinem Mac jedoch nicht auf dem Desktop, sondern im Verzeichnis ~/Applications/Chrome-Apps/ installiert. Entgegen meiner ursprünglichen Annahme ist sie keine voluminöse Electron-Anwendung, sondern ein schlankes (1,6 MB) und schnelles Eigengewächs.

Der WYSIWYG-Editor ist meiner Meinung nach gewöhnungsbedürftig, aber das dürfte sich nach einer gewissen Einarbeitungszeit legen. Allerdings habe ich es nicht geschafft, mir den Markdown-Quelltext anzeigen zu lassen (die Screenshots (früherer? Versionen) zeigten Icons dafür an, meine Version allerdings nicht (mehr?)). Und warum die Software kursive Texte mit dem problematischen Unterstrich (_) statt mit einem Sternchen (*) auszeichnet, bleibt wohl das Geheimnis der Programmierer (die außerdem inkonsequent sind, denn bei fettem Text tun es dagegen die Sternchen).

Die Synchronisierung der Desktop-App mit der Browser-Version und vice versa erfolgt sofort, so daß man im Prinzip parallel mit Browser und Desktop-App arbeiten kann (nur wer will das schon 🤓).

Die Formatierungsmöglichkeiten sind leider sehr begrenzt: Keine Fußnoten, keine mathematischen Formeln, außer Backlinks kaum etwas, das über das Grubersche Minimal-Markdown hinausgeht. Und die Dokumentation ist auch eher sparsam.

Schade, trotz einiger netter Ansätze ist die Software daher kaum brauchbar und genügt so auch nicht dem Anspruch einer Note-Taking-App. Aber Bangle.io ist ja noch beta. Daher lege ich die Software erst einmal auf Wiedervorlage für in ein paar Wochen (oder Monaten?).


1 (Email-) Kommentar


Danke für den Test. Wollte ich auch machen, jedoch ist mein Mac dafür zu alt… Jetzt werkle ich mit Eleventy-Garden rum. Es basiert auf 11ty, macht was es soll (reines Markdown, Ordner, Backlinks, Collections…). Editor unabhängig (Graph via VSCode).
Logseq bietet viel mehr (Datomic etc.), ist besser bekannt, jedoch stören mich die Vermengung von Markdown mit orgmode und die damit verbundenen Einzüge auf dem iPhone (Platz). Warte mal Ihre Erfahrungen mit ab.

– Erwin L. (Kommentieren) (#)


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