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Thread: Ein emailbasiertes Kommentarsystem für den Schockwellenreiter?

Ich bin nicht gerade besonders glücklich über das Kommentarsystem Disqus hier im Schockwellenreiter. Zum einen zerstört es ein wenig das Konzept der statischen Seiten und verlangsamt den Seitenaufbau nicht unerheblich. Zum zweiten steht der Server, auf dem Disqus läuft, auch noch in den USA, was ja bekanntlich große Probleme beim Datenschutz verursacht. Vor drei Tagen schlug ein Nutzer in meinen Kommentaren, genervt von den ständig neuen Hiobsbotschaften zu PRISM, Tempora und anderen geheimdienstlichen Grausamkeiten – wohl eher ironisch oder zynisch – vor, mein Kommentarsystem auf Email umzustellen. Doch da klingelte bei mir etwas. Da liegt doch seit Jahren ein mittlerweile völlig zerfleddertes und zerlesenens Buch von Jon Udell mit dem Titel Practical Internet Groupware auf meinem Schreibtisch zur ständigen Lektüre (das Buch ist so alt – von 1999 –, daß Amazon.de es nicht einmal mehr in seinem langen Rattenschwanz hat). Es hat mich vor allem wegen Udells Konzept der »dynamisch generierten statischen Seiten« begleitet (viele dieser Ideen haben unter anderem Pate bei meinem Wiki gestanden), aber auf den Seiten 64f. und 237f. entwirft er auch in Grundzügen ein Email-basiertes Kommentarsystem. Es nutzt die Fähigkeit, dem mailto:-Link subject oder sogar einen body mitzugeben, der in der Regel vom Mail-Client des Nutzers übernommen wird. Im Fall dieses Threads sähe das dann so aus:

<a href="mailto:der@schockwellenreiter.de?subject=Emailbasiertes%20Kommentarsystem">
	Kommentare per Mail
</a>

Wie (fast) immer erfolgte der Umbruch nur, um die Lesbarkeit zu erhöhen. Nach einem Klick auf diesen Link sollte sich das Email-Programm des Nutzers öffnen und Mailadresse und Subjekt übernommen haben:

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Natürlich hat so ein System Nachteile:

  1. Ich müßte die Kommentare lesen und in die Seiten kopieren und diese neu herausschreiben. Aber wegen diverser Trolle habe ich sowieso auch bei Disqus schon auf ein moderiertes Freischaltsystem umgestellt und außerdem ist das Kommentaraufkommen hier im Blog überschaubar. Zur Unterstützung könnte ich auch meinen alten Freund Mailsmith wieder aktivieren. Dieser Desktop-Email-Client für den Mac hat sehr weitreichende Filterfunktionen und ist außerdem skriptfähig.
  2. Natürlich ist die Email-Adresse ein gefundenes Fresse für die diversen Spam-Harvester. Aber sie zierte über zehn Jahre lang den Footer dieses Blogs auf tausenden statischen Seiten und mittlerweile scheint sie für Spammer nicht mehr wirklich interessant zu sein (ich bekomme nur noch selten Mails mit der (automatisch generierten) Anrede »Dear der«).

Dem stehen folgende Vorteile gegenüber:

  1. Einmal eingepflegt, ist der Kommentar Bestandteil der Seite und existiert so lange, wie die Seite existiert.
  2. Kein amerikanischer Server ist involviert.
  3. Über eine verschlüsselte Kommunikation könnte ich dann auch nachdenken.

Diese Methode wäre ein Kompromiß zwischen Winers Rigorismus (wer kommentiert, soll dies gefälligst in seinem eigenen Blog tun), den er selber nicht einhält (auch er nutzt Disqus) und dem bisher genutzten Kommentarsystem mit allen seinen Nachteilen und wäre ein weiterer Schritt bei der Flucht aus den Datensilos.

Was meint Ihr? Kommentare entweder unten (Disqus) oder hier per Email.


5 (Email-) Kommentare


Per Email finde ich Klasse!

– Tom (Kommentieren) (#)


Bonschorno

Nachdem ich zwar selten kommentiere, stelle ich dennoch fest, dass mir das Einloggen bei Diskus immer etwas schwierig erscheint.

Per E-Mail bin ich als Kommentator Dir gegenüber identifiziert; das soll so sein.
Unter welchem Namen veröffentlichst Du dann meinen Kommentar?
Wie gehst Du mit dem Kommentator um, der als blahbla.blah@DOMAIN.TLD daher kommt?

Grüsse aus warmem Dreiländereck

– Ruedi K. (Kommentieren) (#)


Moin!

Grundsätzlich eine tolle Idee, aber hat die Variante nicht den Haken, dass der Kommentator einen E-Mail-Client installiert und konfiguriert haben muss? Das sollte auf Desktop-Systemen der Normalfall sein, aber wie schauts mit Mobilgeräten aus? Ich bin da kein Experte, aber auf meinem eigenen Schmartfoon habe ich keinerlei E-Mail eingrichtet, und will es auch nicht (E-Mail kann warten, wer was dringendes hat soll gefälligst anrufen).

Grüße aus HI

– Andreas E. (Kommentieren) (#)


Ob so ein System Sinn macht hängt wohl sehr von der Zielgruppe ab. Ich finde persönlich auch, dass ein E-Mail-Client dazugehört, wenn ich Mail lesen möchte, aber viele weniger Computeraffine lesen ihre Mails allesamt online, da führt dann der Link auf so ein Kommentarsystem ins Aus.

Hier beschreibe ich die Lösung, die ich (inzwischen erfolgreich, aber mit sehr geringem Kommentaraufkommen) auf meinem Blog einsetze,

Ciao

– Michael B. (Kommentieren) (#)


Fände ich gut.

Gruß

Matthias

– Matthias S. (Kommentieren) (#)


(Kommentieren)  Emailbasiertes Kommentarsystem? bitte flattrn



Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

Alle eigenen Inhalte des Schockwellenreiters stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz, jedoch können fremde Inhalte (speziell Videos, Photos und sonstige Bilder) unter einer anderen Lizenz stehen.


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