Vor wenigen Wochen hatte ich in diesem Blog Kritzelheft doch Pygame Zero vorgestellt, ein Pygame-Wrapper, der die Spieleprogrammierung mit Python radikal vereinfachen will. Nachdem ich heute ein wenig durch die Dokumentation zu Pygame Zero gestöbert bin, habe ich auf einer Seite zu »Schwesterprojekten« das Paket GUI Zero entdeckt, das die Programmierung von graphischen Benutzerschnittstellen mindestens ebenso radikal vereinfachen will:
GUI Zero ist eine freie (BSD-Lizenz), plattformübergreifende Python3-Bibliothek, um ohne große Umstände einfache graphische Benutzerschnittstellen (Graphical User Interface = GUI) zu programmieren. Sie ist vor allem dafür gedacht, Kindern die Programmierung zu vereinfachen, aber wenn man nicht allzu Seltsames vorhat, kann man damit auch professionell aussehende GUIs zusammenklöppeln. Vor allem, da GUI Zero nur ein Wrapper für Tkinter aus Pythons Standardbibliothek ist und man im Zweifelsfall von GUI Zero aus darauf zugreifen kann.
GUI Zero benötigt auch nur Tkinter, andere Module oder Bibliotheken müssen nicht installiert werden.
Gemäß ihres Schwerpunktes auf den Unterricht mit Kindern besitzt die Software eine hervorragende und ausführliche Dokumentation (nicht immer selbstverständlich).
GUI Zero wurde nach Pipy hochgeladen, daher kann es ganz einfach mit pip
installiert werden:
(sudo) pip install guizero
Alternativ kann man sie sich auch von GitHub herunterladen.
Auch wenn GUI Zero ein »Schwesterprojekt« von Pygame Zero ist, kann man beide Bibliotheken leider nicht kombinieren, denn Pygame (Zero) setzt auf die SDL-Bibliotheken auf und GUI Zero auf Tkinter. Beide zusammen sind leider nicht kompatibel.
Den obigen Screenshot habe ich mit folgendem kleinen Skriptchen erzeugt:
from guizero import App, Text, PushButton def say_hello(): text.value = "Willkommen, Jörg, in GUI Zeros Welt." app = App(title = "Hällo Wörld!", bg = (235, 215, 182), height = 320, width = 480) text = Text(app) text.size = 24 button = PushButton(app, command = say_hello) app.display()
Wie man sieht ist alles ganz simpel und straigth forward. Welche Klasse welche Parameter unterstützt, habe ich schnell in der Dokumentation gefunden. Wer weiter einsteigen will, dem sei das Tutorial »GUI Zero – Making Python GUIs Really Simple« empfohlen.
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Da GUI Zero – ähnlich wie zum Beispiel Pythons Turtle Modul – auf Tkinter aufsetzt, kann die Bibliothek auch nur das, was Tkinter kann. Und das heißt selbst noch in Zeiten von Python3: Umlaute ja, Emojis nein!
Ich plane jedenfalls, in der nächsten Zeit noch ein wenig mehr mit GUI Zero herumzuspielen. Zur Vorbereitung habe ich der Bibliothek erst einmal eine Seite in meinem Wiki verpaßt. Still digging!
Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
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