Eigentlich ist die Aufnahmekapazität meines zweiten Gehirns nur durch die Speicherkapazität meiner Festplatte(n) begrenzt. Trotzdem habe ich hin und wieder doch das Gefühl, daß ich ein wenig aufräumen sollte. Und so habe ich die Einträge der letzten Tage durchforstet und eine kleine Linkschleuder für Spieleprogrammierer zusammengestellt, die ihre Unabhängigkeit von der Spieleindustrie bewahren wollen und bewahren konnten. Gleichzeitig ist sie so etwas wie mein Programm für die Pfingstfeiertage.
Regelmäßige Leserinnen und Leser des Schockwellenreiters wissen, daß ich ein Fan der kleinen Game Engines mit ihren oft konzeptionellen Beschränkungen bin. Und da ist mir mit Flickgame eine ganz besondere Perle untergekommen. Mit dieser freien (MIT-Lizenz), browserbasierten Software können schnell und einfach Bildergeschichten erstellt und zu einem interaktiven Point-and-Click-Spiel zusammengesetzt werden (Quellode auf GitHub). Dazu habe ich auch noch zwei Tutorials ausgegraben:
Und ein Video-Tutorial gibt es auch noch. Ich glaube, wenn ich mit Bitsy durch bin, muß ich mir mal Flickgame genauer anschauen. Denn minimalistischer geht es – glaube ich – nicht.
Dann gibt es GDevelop, eine plattformübergreifende (Windows, macOS, Linux), freie (MIT-Lizenz) Open-Source-Spiele-Engine in 2D, die sich hauptsächlich auf die Erstellung von PC- und Handyspielen sowie HTML5-Spielen konzentriert, die im Browser spielbar sind. GDevelop kann einmal online als Web-Applikation genutzt, aber auch als Desktop-Anwendung für macOS, Windows oder Linux hier heruntergeladen werden. Den Quellcode gibt es ebenfalls auf GitHub. Und das 45-minütige Video »2D Game Development with GDevelop« (ein Crash-Kurs) und der »Ultimate Guide To GDevelop To Build Video Games« wollen den Einstieg in die Software leicht machen.
Und wer interaktive Geschichten via Unity erstellen will, für den ist das ebenfalls freie (MIT-Lizenz) Yarn mit Yarn Spinner ein Alternative zu Twine. Das obige, halbstündige Video »Building Narrative Games with Yarn Spinner« will zeigen, was damit alles geht.
Making a Bullet Hell Game ist eine (bisher) siebenteilige Playlist zur Spieleprogrammierung in Processing von Len Pelletier. Natürlich juckt es mir in den Fingern, das alles entweder in Processing.py oder Pygame Zero (wegen meines Projekts »Retrogaming und Künstliche Intelligenz«) nachzuprogrammieren. Und Creating Flappy Bird Game using Python on VS Code ist ebenfalls ein Pygame-Projekt, das auf die Portierung nach Pygame Zero wartet. Denn Flappy Bird schreit einfach nach einer KI-Implementierung. Mein »Tappy Plane« (Stage 1 und Stage 2) wäre doch ein guter Einsteig dafür.
Auch wenn ich es schon zweimal im Schockwellenreiter hatte: Die etwa anderthalbstündige, neunteilige Playlist »Ninja Jumper mit Pygame Zero« muß ich unbedingt wieder hervorkramen, da sie so gut zu dem obigen Apocalpyse Art Pack paßt, denn mein damaliger Versuch mit dem Ninja Frog war irgendwie eingeschlafen. Vielleicht wird es diesmal etwas. Still digging!
War sonst noch was? Ach ja, Puzzledorf gibt es bis zum 7. Juni 2022 zum herabgesetzten Sonderpreis. Und falls ich wegen meiner Bitsy- und Twine-Experimente doch noch zum Screencaster auf YouTube werden möchte, sollte ich mir Screencast-o-Matic unbedingt anschauen. Funktioniert nämich auch mit meinem Chromebook.
Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter Rentner, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
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