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Computerarchäologie und Mathematikgeschichte(n)

Die Inspiration zu diesem Artikel kam von diesem Beitrag, in dem Stephen Wolfram die über dreißigjährige Geschichte seiner Software Mathematica zelebrierte. Mathematica hat auch mich beinahe mein ganzes Berufsleben lang begleitet, denn obwohl die Software proprietär ist und sauteuer war, kam man in der Forschung nicht an diesem Mathematikboliden vorbei. Ich habe es mit Maple wie auch mit dem mittlerweile von MATLAB geschluckten MuPAD probiert, zu dem eleganten Comuteralgebrasystem aus dem Hause Wolfram waren das alles keine Alternativen.1 (Das freie Maxima ist zwar ganz nett, aber lange nicht so leistungsfähig und auch die Installation ist – zumindest unter macOS – immer ein Abenteuer).

Wie dem auch sei, in Wolframs Blog gibt es einen netten Beitrag über Mathematicas Geschichte und Zukunft mit einem Link zu einer reich bebilderten Online-Ausstellung zur Geschichte dieses Computeralgebrasystems. Für jeden an Computerarchäologie interessierten Menschen eine wahre Fundgrube.

Neugierig geworden stöberte ich weiter und fand diesen Beitrag von Bernat Espigulé-Pons über acht virtuelle Reisen zur Geschichte der Mathematik, die am National Museum of Mathematics in New York gehostet werden. Es sind interaktive Ausstellungen über die Geschichte der Zahlen, der Arithmetik und Algebra, über den Satz des Pythagoras, über die Geometrie, über Primzahlen und die Zahl Pi und über Polyeder. Abgerundet wird das abschließend mit einem Beitrag zur mathematischen (Aus-) Bildung. Alles in allem eine sehr schicke und lehrreiche Angelegenheit. Zumindest für mich, da mich seit meinem Studium die Geschichte der Mathematik nicht mehr losgelassen hat.

Und weiter? Bei aller Liebe, nach einem Blick auf Mathematicas Website halte ich auch die Desktop-Version für Amateure immer noch für überteuert. Und da ich weder einen Raspberry Pi dafür einsetzen will (für den gibt es nämlich eine Mathematica-Version kostenlos), noch es mir gelungen ist, die Wolfram Language, die Programmiersprache hinter Mathematica, mit Jupyiter zu verbandeln (obwohl das im Prinzip möglich sein sollte), habe ich mich entschlossen, meine Experimente mit Maxima doch wieder aufzunehmen. Als Hobbymathematiker im Ruhestand brauche ich den Leistungsumfang von Mathematica nicht unbedingt und die Sprache hinter Maxima ist ähnlich wie die Wolfram Language eine funtionale Sprache. Denn wer nicht funtional programmiert, der programmiert disfunktional. 🤡

Allerdings hat mir ein Blick auf diese Seite gezeigt, daß mit meinem Update auf Catalina meine bisherige (wx-) Maxima-Installation ebenfalls nach einem Update verlangt. Und die Installationsprozedur hat sich wohl auch schon wieder geändert. Ich werde basteln und berichten.


1 (Email-) Kommentar


Hab wie schon seit Jahren Ihren Blog auf Schockwellenreiter.de gelesen.
Sie schrieben in http://blog.schockwellenreiter.de/2021/10/2021102401.html »Und da ich weder einen Raspberry Pi dafür einsetzen will (für den gibt es nämlich eine Mathematica-Version kostenlos)…«
Was spricht eigentlich dagegen, einen RaspiZeroW um 10€ oder auch als Highend einen aufgemotzten Raspi4 um wenig mehr Geld per VNC in einem Fenster am Mac (oder Android, iOS, Linux…) remote zu verwenden?
Ich hab derzeit einen Mac mini 2009 mit MacOSX 10.6.8, einen Mac mini 2018 mit macOS10.14 und demnächst noch einen Raspi wegen Mathematica und Wolfram Language, die alle ohne Monitor laufen, und auf die ich daheim mit einem Dell Inspiron 7275 4k Tablet PC per VNC, und von unterwegs mit meinem Sony Xperia Zx Premium mit 4k ebenfalls per VNC zugreife.
P.S.: auf http://wired.com ist ein Artikel über mich. Siehe http://www.wired.com/news/mac/0,2125,66292,00.html
P.P.S.: danke vielmals für die Veröffentlichung ihres Blogs. Wirklich immer wieder lesenswert. Bin übrigens auch seit Ewigkeiten ein Fan von John Brunner’s Schockwellenreiter.

– Hannes W. (Kommentieren) (#)

  1. Anders sieht es im Bereich der Numerik aus, da gibt es zum Beispiel mit Numpy, Octave oder Scilab durchaus mindestens genauso leistungsfähige freie Alternativen zum proprietären und teuren Platzhirschen MATLAB. 


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Über …

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