Da habe ich mir gestern etwas eingebrockt: Nachdem ich die ersten Ăberlegungen zu einer Reise zurĂŒck zu den Wurzeln des Webs niedergeschrieben hatte, rumort es stĂ€ndig in meinem Kopf. So hat sich darin der Gedanke festgesetzt, ob Werkzeuge wie P5.js, Bitsy, PuzzleScript oder Twine (um nur einige zu nennen) nicht so etwas wie die legitimen (weil freien) Nachfolger des zu Recht verblichenen Flash seien. Denn wie Flash versprechen sie einen Zugang zum Netz, ohne gleich ein Informatikstudium vorauszusetzen.
Damit stehen sie meiner Meinung nach in der Tradition von HyperCard, das ja seinerzeit auch wegen seiner Einfachheit in der Programmierung einen wahren KreativitĂ€tsschub auslöste, der sich in kĂŒnstlerischen Hypermedia-Versuchen, Bildungssoftware wie das Perseus Project (das 1985 als HyperCard-Stack begann), aber auch in legendĂ€ren Spielen von Manhole, Cosmic Osmo ĂŒber Spelunx bis hin zu Myst austobte, die alle mit Hypermedia experimentierten, noch bevor sich dieses im Web manifestierte.
Zu P5.js und Glitch hatte ich mich in den letzten Tagen ja schon mehrfach ausgelassen und so dachte ich mir, daà als nÀchstes vielleicht Bitsy, das kleine, minimalistische Tool zur Spieleerstellung im Browser eine erneute Betrachtung verdient. Bei einer ersten, oberflÀchlichen Recherche sind folgende BeitrÀge in meinem zweiten Gehirn hÀngengeblieben:
index.html
-Datei daraus zu löschen und sie durch Eure Bitsy-Datei zu ersetzen. Ich werde das in den nĂ€chsten Tagen mal ausprobieren und berichten.Nele Hirsch wĂ€re nicht Nele Hirsch, wenn es von ihr nicht auch noch einen OERcamp-Webtalk »Pixel-Spiele im Browser erstellen mit Bitsy« mit weiteren Materialien gĂ€be, der Euch 35 Minuten lang in Bitsy einfĂŒhrt.
Auf dem MINT-Zirkel gibt es den Beitrag »Bitsy Game Maker â Eigene Spiele im Pixel-Look erstellen«, der ein 22-seitiges PDF als Bitsy-Tutorial im Schlepptau hat.
Und von Peter Cheer gibt es auf OpenSource.com Das Tutorial »Help students learn programming with Bitsy«, das vor allem deswegen interessant ist, weil es Wege aufzeigt, wie man Bitsy mit Twine verkuppelt.
War sonst noch was? Ach ja, ganz im Sinne von Anna Anthropy argumentiert auch Lewis Gorden in seinem Beitrag »Bitsy is the small video game engine with a big community« vom 7. MĂ€rz dieses Jahres, in dem er Bitsy in einer Linie mit Twine sieht, als Werkzeuge, die es jeder Frau und jedem Mann ermöglichen, Spiele abseits des Mainstreams und unabhĂ€ngig von der Industrie zu entwickeln. Und damit hĂ€tte ich ganz elegant den Bogen wieder zu meiner Eingangsthese geschlagen. đ
Ăber âŠ
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