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Schockwellenreiter 2015


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14 Jahre Schockwellenreiter: So bloggte man damals!


Heute ist dieses Blog 14 Jahre online. Zeit, um eine Roadmap aufzustellen, wie der Schockwellenreiter in einem Jahr aussehen soll. Mir schwirren nämlich seit geraumer Zeit wieder etliche Ideen durch den Kopf. Einige sind meiner Flucht aus den Datensilos verpflichtet, anderer mehr der Idee, die individuelle Flucht aus den Datensilos mit einer Hinwendung zu einem demokratischen P2P-Netz zu verbinden. Weitere Ideen hängen mit einem Wandel meiner Interessen zusammen und schließlich ist einiges auch der besseren Lesbarkeit dieses Blogs geschuldet.

(Halb-) Automatisierte Linkschleuderei

Ich liebe es, Nachrichten zu konsumieren und weiterzuverbreiten. Leider ist dieses jedoch sehr zeitaufwendig. Daher möchte ich die Linkbloggerei weitestgehend automatisieren. Mir schwebt da ein Mittelding zwischen den Winerschen News Rivers und der Linkschleuderei von Wirres.net (mit seinen Kommentaren) vor. Als erstes möchte ich mit Hilfe dieses Aufsatzes ebenfalls einen News River hier im Blog implementieren, der meinen bisherigen Feedreader ersetzen soll. Daraus sollen dann von mir ausgewählte Beiträge als Links des Tages in die aktuelle Tages- und natürlich auch auf meiner Startseite erscheinen. Und hier will ich mir noch irgendwie die Möglichkeit einbauen, diese Links zu kommentieren.

Interessenverschiebung

Hinter dieser halbautomatischen Linkschleuderei steht natürlich eine Idee. Ich möchte mehr Zeit für längere Beiträge, für Tutorials und Worknotes gewinnen. Denn ich möchte mich verstärkt um ein paar Schwerpunktthemen kümmern, mehr über Creative Coding, Datenjournalismus und Datenvisualisierung (vorranging mit Processing und R) schreiben und weiter von einem Web des Wissens träumen. Daneben möchte ich mich mit der Frage beschäftigen, wie wir in Zukunft leben und arbeiten werden, denn ich bin zu der Überzeugung gelangt, daß wir uns in einer Übergangsgesellschaft befinden, daß die Industrialisierung nicht mehr die vorherrschende Produktivkraft sein wird. Und ich frage mich, was dem Ende des Kapitalismus, wie wir ihn kennen folgen wird und wie wir dies beeinflussen können.

Reclaim my Social Media

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Zwar ist mein Ansatz zur Flucht aus den Datensilos konträr zum Projekt Reclaim Social Media von Sascha Lobo und Felix Schwenzel, doch obwohl eigentlich mein Blog meine Basis im Web ist, dessen Beiträge ich in die sozialen Netze poste, passiert es auch mir hin und wieder mal, daß ich doch etwas ins Fratzenbuch schreibe und nicht in meinem Blog veröffentliche. Schuld ist meine Bequemlichkeit und daß mein Ansatz mit den statischen Seiten es mir (noch) nicht erlaubt, von meinem Smartphone aus dieses Blog zu füttern. Ich nutze tatsächlich – vor allem wegen der dort aktiven Agility-Community – eigentlich nur Facebook, andere Dienste wie Google+ und Twitter eher selten bis gar nicht (YouTube und flickr sind eine andere Liga, dazu später mehr). Mein Ziel ist es daher, die täglichen Postings von den sozialen Netzen abzugreifen und ebenfalls auf meiner (statischen) täglichen Seite zu veröffentlichen. Da ich in diese drei Netze aber auch meine Blogeinträge verbreite, muß ich natürlich aufpassen, nicht in eine infinitive loop zu geraten. Aber das sollte lösbar sein. Als erstes möchte ich das Problem Fratzenbuch hierfür angehen.

Photos und Videos

Ich arbeite schon länger an einer statischen flickr-Alternative, auf der dann auch Videos gehostet werden sollen. Es gibt noch einige wenige technische Probleme, aber im Großen und Ganzen steht das Konzept und sollte in den nächsten Monaten online gehen. Ganz auf flickr und YouTube kann ich aber vorerst sicher nicht verzichten, da die Migration unserer Videos und vor allem der knapp 25.000 Photos, die derzeit auf flickr liegen, sicher sehr zeitaufwendig sein wird. (Oder weiß jemand ein gutes Download-Tool, mit dem man seine Bilder inklusive sämtlicher Metadaten in einem lesbaren (XML? JSON?) Format heruntergeladen bekommt?)

Webserver auf dem Desktop

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Momentan werden der Schockwellenreiter wie auch mein Wiki mit Hilfe von RubyFrontier erstellt, aber die alte Idee aus Radio UserLand-Zeiten eines Webservers auf dem Desktop als Schaltzentrale, die alle Postings sowohl als statische Seiten wie auch als Beiträge in die diversen sozialen Netze verteilt, läßt mich nicht mehr los. Nach längerer Evaluierung (ich habe hierfür web2py, Railo, Couchbase und CochDB getestet), scheint mir CouchDB der geeigneteste Kandidat dafür zu sein, um ein modernes Frontier damit zu bauen und auch als Basis für ein echtes P2P Social Network zu dienen. Das wird aber mit Sicherheit ein längerfristigeres Ziel sein.

Weg von der Dropbox

Eigentlich habe ich keine Probleme damit, wie ich die Tropfenschachtel nutze: Dort liegen eh nur Texte und Materialien, die zur Veröffentlichung vorgesehen sind, aber was mache ich, wenn der Dienst mal dicht macht? Daher bin ich zu einer selbstgehosteten ownCloud ausgewichen, aber eigentlich will ich mehr und so denke ich über eine Synchronisation meiner Daten via Git oder GitHub nach. (BTW: Gibt es eigentlich eine freie Version der Software, die hinter GitHub werkelt? So zum Selberhosten?)

Mobile first?

Momentan ist der Schockwellenreiter noch in der Hauptsache für das Lesen an einem Desktop konzipiert. Er ist zwar auch auf einem Smartphone lesbar, aber es könnte besser sein. Ich möchte daher in der nächsten Zukunft die Lesbarkeit auf mobilen Geäten verbessern, denn nicht nur mein Piwik sagt mir, daß mehr und mehr Smartphones und Tablets auf diesen Seiten unterwegs sind, sondern auch ich ertappe mich immer häufiger dabei, schnell mal eine Seite mit dem iPhone aufzurufen. Ob ich dann bei Bootstrap bleibe oder alles von Grund auf erneure, weiß ich noch nicht. Das einzige, was mit Sicherheit feststeht, ist: Auch in Zukunft wird der Schockwellenreiter aus statischen Seiten bestehen.

Caveat

Ich weiß, das ist ein ambitioniertes Programm für ein Jahr und ich weiß, daß in einem Jahr noch viel passieren kann. Aber ich habe das in erster Linie auch für mich niedergeschrieben, damit ich diese Ziele einmal formuliert habe und mich daran erinnern kann. Am 24. April 2015 werde ich dann gemeinsam mit Euch Bilanz ziehen. Bis dahin: Still diggin’!

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3 (Email-) Kommentare


Wenn man einen Haufen unterschiedlicher Daten per Git synchronisieren will und ein Freund der Kommandozeile ist, dann ist git-annex die erste Wahl. Denn je nachdem, wie der Datenbestand geschaffen ist, will man die nicht unbedingt alle direkt im Git-Repository haben.
Mehr dazu unter: https://git-annex.branchable.com/

– Marc S. (Kommentieren) (#)


Github zum Selberhosten: https://www.gitlab.com/gitlab-ce/

– Michael J. (Kommentieren) (#)


Eine sehr gute Alternative zu owncloud ist seafile http://seafile.com/en/home/. Die interne Architektur nutzt den git-Mechanismus, das Ganze ist aber angenehm verpackt. Und gefühlt schneller/einfacher als owncloud.

– Thomas O. (Kommentieren) (#)


(Kommentieren)  Roadmap Schockwellenreiter 2015 bitte flattrn




Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

Alle eigenen Inhalte des Schockwellenreiters stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz, jedoch können fremde Inhalte (speziell Videos, Photos und sonstige Bilder) unter einer anderen Lizenz stehen.

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